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Das älteste öffentliche Gebäude Kaistens

Die Pfarrkirche stammt von einem Neubau der Jahre 1716/17 und ist in einem schlichten Barock gehalten. Die letzten grossen Renovationen fanden 1963 bis 1965 aussen, 1973 bis 1975 innen und 1994/95 am Turm statt. Die Kirche steht unter kantonalem Denkmalschutz. Sie ist ein wertvolles Kulturgut und das älteste öffentliche Gebäude von Kaisten.

40 Jahre nach der letzten Renovation präsentierten sich die Oberflächen der Wände und Decken stark verschmutzt und abgenutzt, mit Rissen und Verfärbungen. Die elektrischen Installationen, die Heizung und auch die Boden- und Deckenisolationen entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Das Renovationsziel dieses wertvollen Kulturgutes war die Erhaltung und Sicherung der Bausubstanz, die Restaurierung der Altäre, Kanzel und Figuren sowie eine Anpassung an die heutigen Liturgieformen. Für die heutigen Liturgieformen und Konzerte wurde der Vorchor erweitert. Dadurch ist der neu gestaltete Zelebrationsbereich auch näher bei den Gläubigen. Der Chor kann jetzt ganzräumig für Gruppengottesdienste benutzt werden. Der Raum im Eingangsbereich unter der Empore wurde mit einer Gebetsnische sowie einem neuen Beichtstuhl mit Vitrine und einer Kinderecke aufgewertet. Der Nebeneingang auf der Westseite wurde rollstuhlgängig und behindertengerecht umgebaut. Ein Bestandteil war auch die Erneuerung und Anpassung der Heizung und der Elektroinstallationen an den heutigen Standard. Im freistehenden Nebengebäude wurde der Lagerraum und der kleine Abstellraum für die Wärmepumpenanlage umgebaut und gleichzeitig die WC-Anlagen behindertengerecht angepasst.

Äusserlich zeigten sich grössere Abplatzung beim Deckputz sowie diverse Risse und Hohlstellen. Der vorhandene kunststoffgebundene Farbanstrich war bauphysikalisch ungeeignet für das darunterliegende Verputzsystem und wurde daher abgefräst. Die Risse wurden geöffnet und repariert. Auf allen Fassaden wurde ein neuer, strukturierter und zum barocken Stil passender Deckputz aufgebracht. Im Sockelbereich erfolgte der Auftrag eines vollständig neu aufgebauten Sockelregulierputzes. Der Steinmetz ergänzte und reprofilierte partielle Frostschäden und Risse in Natursteingewänden, Gesimsen und dem Sichtsteinmauerwerk beim Turm, wobei auch ein grösseres Gurtstück ausgespitzt und mit neuem Oberhofener Sandstein ersetzt werden musste. Bei den Schutzverglasungen waren diverse Kittfugen ausgebrochen. Diese wurden mit Leinölkitt neu verfugt. Der neue Fassadenanstrich wurde in einem gebrochenen Weisston mit der Bürste aufgetragen, davon abgesetzt wurden die Fenstereinfassungen und der Sockel in einem mittleren Grauton, passend zur ebenfalls neu gestrichenen Dachuntersicht ausgeführt. Das Zifferblatt wurde vorgängig genau ausgemessen und nach der Bemusterung neu in blau und schwarz aufgemalt. Das Zeigerwerk, die römischen Zahlensätze, das Dachreiterkreuz mit Wetterhahn und das Turmkreuz mit Kugel waren rostig und das Gold abgeblättert. Alle Teile wurden restauriert und neu vergoldet. Das Dach und die Spengleranschlüsse wurden kontrolliert. Teilweise mussten schadhafte Bleche und Ziegel ersetzt werden.

Die Renovationsarbeiten wurden von der kantonalen Denkmalpflege eng begleitet. Die liturgierechtlichen Vorgaben wurden vom bischöflichen Ordinariat geprüft. In Zusammenarbeit mit Procap Schweiz wurden die hindernisfreien Anforderungen und mit der aargauischen Gebäudeversicherung die Brandschutzvorschriften vor Ort besprochen.

Kirche

ObjektKath. Pfarrkirche St. Michael Kaisten
Baujahr1717
BaustilBarock
ArtGesamtrenovation Kirche in Etappen
SIA-Phasen31–53, Planung, Ausführung und Bauleitung
AuftraggeberKath. Kirchgemeinde Kaisten
KategorieDirektauftrag
StatusRealisiert, Innenrenovation 2015, Aussenrenovation 2018