Das Tanzhüsli im Gasthaus zum Storchen wurde im späten 18. Jahrhundert errichtet. Der gewölbte Keller ist Bestandteil eines Vorgängerbaus aus dem 17. Jahrhundert. Das Kellergewände trägt das Wappen von May (1630–1673). Im geriegelten Obergeschoss war früher eine Wohnung, deren grosse Stube mit biedermeierlichen Vertäfelungen als Tanzsaal diente. Das ehemalige Tanzhaus ist ein wichtiger Bestandteil der wertvollen Baugruppe eingangs des Schlosswegs, den das ehemalige Kornhaus und die Mühle flankieren – beides denkmalgeschützte Bauwerke des 17. Jahrhunderts.

Das verputzte Riegelwerk im Obergeschoss wurde freigelegt, saniert, wieder sichtbar gemacht und in grauen Farbton gefasst. Der Verputz erfolgte mit Kalkmörtel. Die Rückfassade erhielt eine grosszügige neue Öffnung zur neuen Laube aus Metall mit hangseitigem Ausblick zum Schlosshügel. Die Fenster wurden entsprechend den feingliedrigen Originalen mit barocker Sprossenteilung und Profilierung, aufgesetzten historischen Beschlägen und «Lüftungsflügeli» ausgeführt. Der Gewölbekeller erhielt einen Tonplattenboden und wurde zu einem originellen Weinkeller umgebaut. Im übrigen Bereich des Untergeschosses sind die WC-Anlage und die Technik untergebracht. Der grosse Raum im ersten Obergeschoss wird zusammen mit der offenen Küche für Apéros, Geburtstagsfeste, Besprechungen, kulturelle Veranstaltungen und als Kochstudio genutzt. Die alte Holzbalkendecke mit Schiebboden konnte durch Bodenverstärkungen im Dachgeschoss original erhalten werden. Mit den biedermeierlichen Täferwänden mit farblich fein abgestuften Füllungen und Friesen entstand ein optisch und atmosphärisch schöner Raum mit einem passenden Holzboden aus alten breiten Brettern. Das Dachgeschoss mit sichtbarer Balken- und Binderkonstruktion wurde mit einer modernen Treppe erschlossen und zu einem Mehrzweckraum ausgebaut.